Vielbeschäftigter „Neptun“: Angelkarten, Gewässerschutz und leckere Rezepte
Köpenicker Fischervereinigung e.V. | |
Dr. Thomas Meinelt | |
Adresse: | Kietz 25 12557 Berlin Geschäftsstelle/Angelkarten |
Telefon: | 0 30/6 51 26 84 |
Website: | www.koepenicker-fischervereinigung.de |
Öffnungszeiten: | Mo., Fr. 9-13 Uhr Di., Do. 9-18 Uhr |
Paradies am Haken
Stand: September 2024
Friedrichshagen und Rahnsdorf bestechen durch ihre wunderbare Lage am Wasser, das einen reichen Fischbestand mit großer Artenvielfalt vorweisen kann. Diesen gilt es, zu schützen. Dafür hat die Region einen eigenen „Neptun“.
Dr. Thomas Meinelt ist seit 2021 „Herr der Fische“ und Vorsitzender des „Köpenicker Fischervereinigung e.V.“. Der heutige Verein wurde 1960 von werktätigen Fischern als Genossenschaft gegründet.
Sein Wirkungsbereich erstreckt sich vom Süd-Osten Berlins über Schöneweide
bis hin nach Grünheide und Rüdersdorf. Dabei engagiert sich der Friedrichshagener für die zehn Berufsfischer der Region, sorgt dafür, dass diese ungehindert ihrem Broterwerb nachgehen können, und vertritt dabei ihre Rechte mit Nachdruck. „Den Berufsfischern und Hobbyanglern stehen immer weniger Standorte zur Verfügung, um in
Ruhe dem Fang nachgehen zu können“, berichtet er. Ursache ist die Mehrfachnutzung der Gewässer, bei der man versuchen muss, zwischen Fischerei, Tourismus, Wassersport und der Berufsschifffahrt ein Gleichgewicht zu schaffen. Hinzu kommt die Verbauung der Uferbereiche, wodurch die Fische weniger Rückzugsmöglichkeiten und Laichplätze haben. „Leider werden
viele neue Steganlagen und Uferverbauungen genehmigt und errichtet. Hier versuchen wir, möglichst entgegenzuwirken und intensiv mit der Politik und örtlichen Behörden zusammenzuarbeiten“, berichtet Dr. Thomas Meinelt davon, wo er überall seine Netze auswirft.
Forschung und Erfahrung
Dabei kann er als Diplom-Fischereiingenieur eine Menge Wissen einbringen. So studierte er an der „Humboldt-Universität zu Berlin“ Fischerei und war wissenschaftlicher Mitarbeiter am „Institut für Binnenfischerei“, wo er unter der Leitung von Professor Kurt Schreckenbach, der in Friedrichshagen wohnt und auf diesem Gebiet als „Superhirn“ gilt, viele interessante Projekte betreute. Als Forschungsgruppenleiter am „IGB“ beschäftigte sich Dr. Thomas Meinelt unter anderem mit alternativen Behandlungen von Fischkrankheiten in der nachhaltigen Aquakultur, der Ökotoxikologie oder stellte sich die Frage, welchen Effekt Huminstoffe, also pflanzliche Abbauprodukte, in Gewässern auf die Fischphysiologie haben.
Neues aus der Tiefe
Ebenso sind ihm Veränderungen an den Gewässern in der Region aufgefallen.
In denen leben derzeit etwa 35 Fischarten, worunter man überwiegend Hecht, Barsch, Aal, Zander, Karpfen und die Schleie findet. „Neu sind unter anderem Grundeln und der Sonnenbarsch, ein sehr farbenprächtiger Vertreter“, berichtet er fasziniert und fügt an: „Ärger machen uns neben den nicht hierher gehörenden Fischen die verschiedenen fremden Krebse. Diese können zu schlechterem Reproduktionserfolg der einheimischen Fische führen oder diese verdrängen. Das bedeutet, wir müssen regulieren und regelmäßig Besatzmaßnahmen für bestimmte Fischarten durchführen.“
Beispielsweise wurden 2024 über 93 000 Glasaale in die hiesigen Gewässer eingesetzt, wobei man nun hofft, dass viele auf ihrem Weg in die Freiheit zu großen Exemplaren heranwachsen.
Eigene Geschäftsstelle
Sein Spektrum umfasst also viele Bereiche und bietet jeden Tag neue Herausforderungen.
Er ist zudem regelmäßig mit dem Boot unterwegs, kontrolliert als Fischereiaufseher Stege, Ufer und Gewässer oder ist jeweils donnerstags in der Geschäftsstelle im Kietz 25 zu finden.
Dort wird er maßgeblich von Annerose Krueger unterstützt, die dem Verein bereits 1999 an den Haken ging. Sie kümmert sich vor Ort um
den Verkauf der Angelkarten, kann hilfreiche Tipps geben, wo man welchen Fisch findet, und empfiehlt das eine oder andere schmackhafte Rezept.
Dr. Thomas Meinelt angelt selbst regelmäßig und zählt den Barsch zu seinen Lieblingsfischen. Diese Leidenschaft ist natürlich die beste Voraussetzung für seine vielfältigen Aufgaben und man kann damit sicher sein, dass er noch so einige positive und frische Impulse für die Fischervereinigung und somit für die Region an Land ziehen wird.