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Neue Bewegung für weibliche Kunst in Erkner

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Frauenkunstverein
Beate Kirscht
Telefon:01 51/68 16 15 40
E-Mail:b-kirscht@t-online.de
Foto von Beate Kirscht, Frauenkunstverein, RahnsdorfFoto von Beate Kirscht, Frauenkunstverein, RahnsdorfFoto von Beate Kirscht, Frauenkunstverein, Rahnsdorf

Gefühl statt Technik?

Stand: Oktober 2018

Groß denken, klein anfangen und dazulernen! Nach diesem Motto sind zehn Frauen dabei, die Kulturlandschaft von Erkner noch bunter zu machen!

So planen sie ein Kunst- und Kulturzentrum sowie eine Kindergalerie in der Stadt, die Gerhart Hauptmann als Namenszusatz führt.
Den Beinamen von Erkner in Anlehnung an den Literatur-Nobelpreisträger, der unter anderem durch das Sozialdrama „Die Weber“ bekannt ist, nehmen sie sehr ernst: „Wir arbeiten eng mit Stefan Rohlfs als Leiter vom Gerhart-Hauptmann-Museum zusammen“, sagt Beate Kirscht.

Vom Rathaus an die Leinwand
Die frühere Leiterin vom Bereich „Hauptverwaltung, Bürgerservice und Tourismus” im Rathaus Erkner macht ihr Hobby Kunst im Unruhestand zum Mittelpunkt. Mit ähnlich begeisterten Erkneranerinnen hat sie dafür den „Frauenkunstverein“ gegründet, der seit 2018 ins Vereinsregister eingetragen ist. Er sieht sich in einer Doppelrolle: So gibt es Anregungen und Wissen, sich selbst künstlerisch zu betätigen. Und es geht um soziales Engagement.

Spannende Bilder
Dabei fasst die gelernte Kunsttherapeutin, die es nach Erkner verschlug, „weil mir damals dort eine Wohnung zugewiesen wurde“, den Begriff Kunst sehr weit.
So gehört für sie als Malerin von durchaus anspruchsvollen Großformaten mit spannenden, oft gegenstandslosen Motiven Kunsthandwerk genauso dazu.
Deshalb organisierte sie parallel zum neuen Triathlon, den es seit 2017 jeden September in der Stadt gibt, einen „Strick-Triathlon“.

Eingestrickt
In dessen Rahmen schlingen sich schon mal Wollnetze um Skulpturen oder eine Parkbank. „Hier sind insbesondere Frauen aus dem Seniorenheim beim Gerhart-Hauptmann Museum aktiv, die oft monatelang vorbereiten. Dessen Leiterin Suzanne Jung ist ebenfalls Mitglied in unserem Verein“, gibt die frühere Ressortchefin in der Verwaltung des beliebten ebenfalls durch Renteneintritt ausgeschiedenen Bürgermeisters Jochen Kirsch Einblick.
Ihr neuer Verein hat seine Wurzeln bei den „Mittwochsmalerinnen“. Diesen Kreis von Hobbykünstlerinnen rief Beate Kirscht ins Leben, als sie zusätzlich Gleichstellungsbeauftragte im Erkneraner Rathaus war. „Ich habe die Gruppe zehn Jahre bis 2014 geleitet. Dann hatte ich das Gefühl, dass neuer Schwung rein muss. Meine Nachfolgerin ist nun Petra Schierbaum“, blickt sie zurück.

Gefühl statt Perfektion
Beate Kirscht findet diese Frauenorientierung sinnvoll, weil sie wichtige Unterschiede zwischen den Geschlechtern sieht: „Frauen sind emotionaler, Männer legen mehr Wert auf Technik. Bei ihnen geht es eher um wohlüberlegte Arbeiten, die perfekt umgesetzt werden. Frauen lassen ihren Gefühlen oft freien Lauf. Obwohl es in der Kunst heißt ‚Ausdruck kommt vor Richtigkeit’ ist es bei Männern vielfach umgekehrt.“
Mit dem neuen Verein möchte die rührige Künstlerin, die „aus Neugierde“ während ihrer Jugend noch ein Zusatzstudium mit „Politik- und Rechtswissenschaften“ absolvierte, soziales Engagement und Kunst zusammenbringen.

Total aktiv
Zudem beweist sie erhebliches Organisationstalent. So brachte es der kleine Verein mit gerade mal zehn Mitgliedern bereits im ersten Jahr 2018 zu einer ganzen Reihe von öffentlichen Veranstaltungen: Dazu gehört die Ausstellung zur Frauenwoche, die zu durchaus erwünschten Diskussionen führte und 2019 fortgeführt werden soll: „Wir wurden von manchen kritisiert, weil wir uns nicht an die offizielle Themenvorgabe hielten“, beweist Beate Kirscht viel Sinn für kreative Eigenwilligkeit. Im Mai luden sie ins Atelier von Beate Kirscht, das man über die Stirnseite vom Quergebäude beim Einkaufszentrum an der Neu Zittauer Straße 41 erreicht, zum „Tag der Offenen Ateliers“ ein. Dort wurden „kleinere Kunstwerke verlost“. Wenn das kein Geheimtipp für 2019 ist!

Frauen, im Verbund
Dem folgte der „Frauen Kunstgarten im Heimatmuseum“ mit abschließendem öffentlichen Picknick-Happening vor dem Haus im Juni. Im Juli gab es im Rathaus eine besondere Ausstellung unter dem Motto „Bunt gesehen, gezeichnet und gemalt“. Dazu fanden sich vier Frauen aus dem Verein mit anderen zusammen, um sich gemeinsam künstlerisch auszudrücken. Parallel brachten sie mit „5 Dimensionen in Papier und Farbe“ mit Barbara Illmer und der für den Brandenburgischen Kunstpreis nominierten Kirstin Rabe von Juli bis August hochkarätige Kunst nach Erkner.
Seit dem 22. September sind Bilder des Mal- und Zeichenwettbewerbs der LöcknitzGrundschule im Heimatmuseum zu sehen.

Schüler im Fokus
„Wir kümmerten uns um die ganzen dazugehörigen Arbeiten wie das Rahmen und die Präsentation“, erklärt Beate Kirscht. Den Abschluss 2018 bildet eine Ausstellung mit Bildern von Schülern der Morus Oberschule. „Hier gibt es eine sehr konstruktive Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeiterin Sabine Rauh“, lobt Beate Kirscht. Eine weitere Vereinsaktivität ist das monatliche „Kreativ Labor” am Wochenende, wo Gäste, „gerne mit Männern“, kommen können.

Aktive Familie
Obwohl Beate Kirscht die „Förderung weiblicher Positionen in der Kunst“ wichtig ist, hat sie selbst kein Männerproblem. Sie ist mit Andreas Kirscht verheiratet, der im Rüdersdorfer Rathaus arbeitet. Genau wie sie ist er in der Freizeit ebenfalls kaum zu bremsen. Allerdings übt er sich weniger in der Kreativität mit Farbe und Pinsel sondern auf den eigenen Beinen: Als Freund von Extremsport macht er Marathon und sogar Ultramarathon.
Sohn Kay Wiezorek hat die musische Ader der Mutter geerbt und ist für interessante Fotos bekannt.

Erstellt: 2018