Voller Einsatz für Friedrichshagen: „Wasserdichte“ Argumente
Bürgerverein Friedrichshagen | |
Dr. Sigrid Strachwitz | |
Telefon: | 0 30/5 35 21 90 |
E-Mail: | buergerverein@friedrichshagen.net |
Auf zu neuen Ufern
Stand: Juli 2022
Wozu ist ein Bürgerverein da? Natürlich für die Bürger. Mit diesem Argument kann kaum jemand besser überzeugen als die langjährige Vorsitzende vom „Bürgerverein Friedrichshagen“.
Wer mit ihr über die legendäre Bölschestraße spaziert, muss einen langen Atem haben.
Dr. Sigrid Strachwitz ist immer energiegeladen. Sie hat so ziemlich jedem, dem sie mit
ihrem Fahrrad begegnet, etwas mitzuteilen. Sie stellt Fragen, hört gerne zu oder nimmt neue Gedanken und Entwicklungen auf. Offenheit und Hilfsbereitschaft sind ihr ein Anliegen.
Wilhelm Bölsche, nach dem die Straße benannt ist, hätte sich über dieses Engagement sehr gefreut. Er war Schriftsteller und begründete den Dichterkreis. Damit hat er
einige Gemeinsamkeiten mit
Dr. Sigrid Strachwitz. Die heute 65-Jährige ist in Leipzig
geboren und in Bremen aufgewachsen. Sie absolvierte
eine Tischlerlehre in Ahlden in Niedersachsen. Daran schloss sie ein Studium in Kunstgeschichte, Anglistik/Amerikanistik, Kommunikationswissenschaften und Städtebau Denkmalpflege in Göttingen und Bonn an. Diesen folgte
eine Promotion zur Rezeption von Friedrich Nietzsche in der bildenden Kunst. Mit diesem Hintergrundwissen machte sie sich vor 24 Jahren auf nach Friedrichshagen, um hier mit dem Bürgerverein zum Erhalt und einer positiven Entwicklung des kulturhistorisch bedeutsamen Ortes beizutragen. Sehr wichtig sind ihr der Denkmalschutz sowie die allgemeine Entwicklung im Kiez.
In dem Nachwende-Verein, der sich aus dem „Runden Tisch Friedrichshagen“ entwickelte, entstanden im Laufe der Jahre einzelne Arbeitsgruppen.
Barrierefrei ans andere Ufer
Eine davon hat sich eine Fähre am Spreetunnel auf die Fahne geschrieben, weil die 1927 erbaute 120 Meter lange Unterquerung durch viele Treppen nicht barrierefrei ist. Allerdings scheitert es noch an der nötigen Anlegemöglichkeit am Nordufer.
„An der angedachten, idealen Stelle gehört der Uferstreifen einem privaten Unternehmen, mit dem es bisher zu keiner einvernehmlichen Lösung gekommen ist“, schildert sie den aktuellen Sachstand.
Bibliothek erhalten
Die „Biber“-Gruppe engagiert sich für den Erhalt der jetzigen Johannes-Bobrowski-Bibliothek. „Über viele Protest- und Unterstützungsaktionen kam ‚Biber‘ in einen konstruktiven Austausch mit dem Bezirksamt. Amtlich geplant ist nun sogar ein Ersatzbau. Die Ideenfindung dazu wurde zeitlich leider verzögert, aber wir bleiben hier im konstruktiven Dialog“, so Dr. Sigrid Strachwitz.
Menschenkette mit Promi
Die „Friedrichshagener Bürgerinitiative“, kurz „FBI“, engagiert sich gegen die negativen Auswirkungen des BER auf Umwelt und Menschen.
Die wöchentlichen Montagsdemos haben für erhebliches
Aufsehen gesorgt. Eine großartige Aktion war 2011 die Menschenkette um den Müggelsee. Dazu fanden sich rund 25 000 Personen zusammen. Mit dabei und überaus beeindruckt war Regisseur Leander Haußmann, der in der Müggelsee-Region wohnt.
Unter dem Motto „Stille Nacht“ gibt es passend zum Thema Lärm ein jährliches Weihnachtssingen auf dem Marktplatz.
Frauen unter sich
Beliebt ist der Frauentreff. Hier hat sich ein exklusiver „Club“ zusammengefunden, der mit Ausflügen, Konzertbesuchen oder anderen Aktivitäten Schwung in den Alltag der älteren Generation bringen will.
Hirschgarten-Jubiläum
2020 konnte der Ortsteil Hirschgarten sein 150-jähriges Jubiläum feiern. Gegründet wurde er vom Bankier Albert Hirte. Der erbte einen Teil der Fläche und kaufte weiteres Land dazu. Das Gebiet wurde als „Hirschacker“ eingetragen und später zu Hirschgarten
umbenannt. Um dies zu ehren, war für das Fest eine Menge Vorbereitung nötig, bei der
eine Arbeitsgruppe vom „Bürgerverein Friedrichshagen“ tatkräftig unterstützte.
Mobilität in Friedrichshagen
Gerade wer auf der Bölschestraße unterwegs ist, weiß, wie viele „Steine“ einem in den Weg gelegt werden. Hier sind sich viele einig: „An der Verkehrssituation hier und in Friedrichshagen muss sich
etwas ändern“, fasst Dr. Sigrid Strachwitz die Meinungen zusammen.
Kritisiert werden die schlecht ausgebauten Radwege, die unübersichtliche Verkehrsführung sowie die vielfach fehlenden barrierefreien Zugänge zu den Geschäften.
Viel Zusammenarbeit
Neben diesen Punkten hat
der Bürgerverein mit seinem fünfköpfigen Vorstand natürlich noch eine ganze Menge Weiteres auf dem Plan. Dafür gibt es oft Unterstützung von der bezirklichen „Sozialraumorientierten Planungskoordination“. Die Aktivisten stehen für „ihr“ Friedrichshagen beim Senat und den Behörden sowie der Bezirksverordnetenversammlung oftmals „auf der Matte“. „Ich möchte alle Bewohner einbinden. Wir geben bei Problemen keine Ruhe, bis eine Lösung gefunden ist“,
beschreibt sie den ehrenamtlichen Einsatz. Oft bildet der Bürgerverein dazu Kooperationen mit anderen Vereinen, Gruppen oder der Kirche.
Somit kann der 1990 gegründete Verein eine Menge Engagement vorzeigen. Derzeit gibt
es 65 Mitglieder. Neue aktive
Mitstreiter sind jederzeit erwünscht.
Übrigens wurde die Bölschestraße zum „Modellprojekt für den Fußverkehr“ ausgewählt. Das ist eine gute Möglichkeit, sich weiterhin konstruktiv
einzumischen und aktiv neue Wege zu gehen!